Wärmflaschen für´s Herz
Daschner, RosaMaria
Produktnummer:
187b5da9bde9954696a3a528e568f714a4
Autor: | Daschner, RosaMaria |
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Themengebiete: | Berufsleben Enkelkinder Junge Frau Kindheit Urenkelkinder frühe Ehe |
Veröffentlichungsdatum: | 10.05.2025 |
EAN: | 9783949150326 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 204 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | Fabuloso |
Untertitel: | Erinnerungen |
Produktinformationen "Wärmflaschen für´s Herz"
Hauptbeschreibung: Was hier von der Autorin zusammengetragen wurde, entspricht einem brillanten Feuerwerk von Episoden gelebten Lebens. Das sprüht von Lebendigkeit und Unternehmenslust, das zeugt von der Kunst, sich mitzuteilen und Gefühle auszudrücken, es nimmt den Leser mit und lässt ihn dabei sein bei immer neuen Herausforderungen und dem liebevollen Umgang der Autorin mit Freunden und Verwandten. Ihr Geschick, dem Leben stets eine positive Seite abzugewinnen und sich nicht unterkriegen zu lassen, ist bewundernswert. Die detailgenaue Beschreibung zum Teil dramatischer Ereignisse, beweist die Fähigkeit, am Schicksal anderer voller Empathie teilzuhaben. H. Barthel Leseprobe: Josefstal Ich war noch auf der Suche nach einer Lehrstelle. Schneiderin wollte ich werden. Schöne Kleider für feine Damen und für mich anfertigen, war meine Traumvorstellung. Doch es kam anders. Eine Tante meiner Mutter, Tante Therese, hatte in Josefstal, das liegt zwischen Schliersee und Spitzigsee, eine Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern, den Gasthof Alpenhof. Weil ihre noch nicht verheiratete Tochter Maria ein kleines Kind hatte, sie aber im Gastbetrieb mitarbeiten sollte, suchten sie nach einer Kindsmagd (heute Babysitter). Tante Therese bat meine Mutter, mich zu sich nehmen zu dürfen. Ich verstand mich mit meiner Tante recht gut, so willigte ich gerne und frohen Mutes ein, ausser aufs Büberl aufzupassen, auch mal andere Hotelarbeiten zu übernehmen, wie Betten in den Gästezimmern zu machen und wo es nötig sei, mitzuhelfen. Kaum 14 Jahre alt und ich durfte meine Sieben Sachen packen. Ende Oktober wurde ich mit Mercedes und Chauffeur von Tante Therese abgeholt. Meine Sachen hatte ich schon in einem abgwetzten Lederkoffer und einer Persilschachtel (Plastiktüten gabs noch nicht), zusammengepackt. „Ich paß scho gut auf dei Mäderl auf“, hat meine Tante meiner Mutter versichert. Obwohl ich mich auf meine neue Stelle freute, bekam ich nun doch arges Herzklopfen. Die aufsteigenden Tränen schluckte ich tapfer hinunter. Wie Hänschen klein fühlte ich mich. Noch ein herzliches Umarmen von Mama und ein zartes Winken meiner kleinen, inzwischen zehnjährigen Schwester, und ich durfte im Fond Platz nehmen. Beim Durchfahren meines Heimatdorfes winkte ich heimlich noch allen Häusern zu. In jedem blieb eine Erinnerung zurück. Es war ein herrlicher Herbsttag, als wir über Wolfratshausen – dort gab es so schöne Geschäfte. Hier wurde ich in der St. Andreas Kirche gefirmt. Dann kamen wir nach Föhrenwald, (Judenlager von 1945 bis 1948), Gartenberg, hier wurden die Flüchtlinge ansässig. Weiter war ich in meinem Leben noch nicht gekommen. Mit Staunen sah ich die Stadt Bad Tölz, von der hatte ich schon gehört – dies ist ja eine noch größere Stadt wie Wolfratshausen und hat eine breite Straße! Hier fahren auch so viele Autos! Meine Tante amüsierte sich über meine Begeisterung und erkärte mir warum Bad Tölz diesen Namen trägt und noch vieles mehr. Alles interessant – doch ich versank in meine Gedanken – was erwartet mich? Ist das nun der Beginn und Ernst des Lebens? Auf eigenen Beinen stehn? Werde ich auch zuverlässig und anständig genug sein, um den Vorstellungen meiner Anvertrauten gerecht zu werden? Viele, eher trübe Gedanken belasteten mich. Doch meine Frohnatur ließ mich schnell an was Schönes denken. Ich dachte an das Bübchen, Hannes Quirin, war er getauft worden, jedoch Hansi genannt. Und ich freute mich auf ihn! Wir kamen nach Miesbach. „Dort wirst du die Hauswirtschaftliche Berufsschule besuchen“, klärte mich meine Tante auf. Wir kamen durch Schliersee, von diesem Ort hatte ich auch schon gehört. Und schon erreichten wir Neuhaus mit dem Bahnhof. „Von dort kann man überall hinfahren“, ging es mir durch den Kopf. Noch ganz in Gedanken, tauchte schon das Ortsschild Josefstal auf. Noch eine Kurve und schon sah ich ihn. Alpenhof stand ganz groß auf dem Haus, das nun meine Heimat werden sollte. Mein Herz hüpfte – wir sind angekommen! Als der Fahrer, Herr Schetterle, lautstark hupte, kam Maria mit Hansi auf dem Arm vor die Tür. Herzlich umarmte sie mich und sagte zu ihrem Bübchen: „Schau, das ist die Rosi, die auf dich aufpassen wird“, und übergab mir ihr Herzstück. Ich verspürte große Zuneigung zu beiden. Mit dem Bub auf dem Arm durfte ich in Begleitung meiner Kusine Maria mein Zimmer betreten. Es gefiel mir sehr gut. Ein eigenes Zimmer, eigener Schrank, nur für mich allein? In mir stieg Freude und Kraft auf. Ja, hier mag ich sein. …

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