Sport und Zivilgesellschaft
Produktnummer:
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Themengebiete: | Deutschland Fußball Sport Sportprotest Zivilgesellschaft |
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Veröffentlichungsdatum: | 01.09.2012 |
EAN: | 9783865415097 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 216 |
Produktart: | Buch |
Herausgeber: | Schürmann, Volker |
Verlag: | Lehmanns Media |
Produktinformationen "Sport und Zivilgesellschaft"
In der Moderne leben wir angesichts des Faktums des weltanschaulichen Pluralismus. Die normativen Maßstäbe unseres sozialen Miteinanders sind daher von uns auszuhandeln und rechtsverbindlich zu machen. Die Menschenrechtserklärungen stiften dafür das Paradigma: Historische Errungenschaften, zu deren Durchsetzung etwa die christliche Tradition und das Naturrecht eine unverzichtbare Rolle spielten, für deren Geltung diese Traditionen aber keine Rolle spielen dürfen, da die weltanschauliche Neutralität Kernbestandteil der Menschenrechte ist. Die Geltung normativer Maßstäbe ist in der Moderne nichts, was durch Bezugnahme auf gegeben Gültiges legitimiert werden könnte, sondern stellt sich performativ her. ›Wir‹ sind es, die diese Geltung miteinander aushandeln und, ggf. rechtsverbindlich, festlegen. In diesem Sinne ist die Moderne die Konstitution der Zivilgesellschaft. Nun ist, selbstverständlich, auch dieses ›Wir‹ nichts Gegebenes, nichts einfach Feststehendes, nichts Homogenes. Im Gegenteil. Ungleiche Startchancen, Asymmetrie in Machtbeziehungen, antagonistische ökonomische Positionen, real praktizierte Herrschaftstechniken – das und einiges mehr ist nicht einfach per Dekret abgeschafft. Der Sport spielt hier, sowohl in der Konstituierung jenes ›Wir‹ als auch in der performativen Bildung normativer Geltung, eine vielfältige Rolle. Ein sportlicher Wettkampf inszeniert das bürgerliche Versprechen der gleichen Startchancen, damit dann, auf dieser Basis, die individuelle Leistung entscheiden kann. Sport gilt als Ort der Geselligkeit, mithin als eine Art von lokaler, normativ relevanter Vergemeinschaftung. Der Sport wird vielfach instrumentalisiert für die nationale Identität. Nicht zuletzt hat Coubertin den Olympismus als Religion propagiert, also als Ort der gemeinsamen Selbstvergewisserung unserer normativen Maßstäbe. Volker Schürmann, Hans-Peter Krüger, Thomas Bedorf, Robert Prohl, Martin Gessmann, Rudolf Oswald, Armin Burkhardt, Holger Ihle, Jörg-Uwe Nieland, Jürgen Mittag

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