Schreiben aus dem Ausland: Goli Taraghi, die Erzählerin der Nostalgie

Migration ist das charakteristische Merkmal der heutigen globalisierten Welt und spielt eine immer wichtigere Rolle in Bezug auf grundlegende soziale Strukturen wie die kulturelle Produktion. Das Aufkommen der Migrationsliteratur ist Ausdruck dieses Einflusses und wird in der Regel als Unterzweig der postkolonialen Literatur untersucht, da sie den postkolonialen Fokus auf die Randgruppen jeder Gesellschaft teilt, die hier die Migranten sind. Die Untersuchung des allgemeinen Rahmens der Migrationsliteratur zeigt, dass die ethnische Moral der Vergangenheit, kulturelle Traditionen oder die glücklichen Erinnerungen an die verlorene Heimat in dieser Literaturform nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr erschafft sich der Protagonist des Migrationswerks in seinen täglichen Begegnungen mit den neuen Formen des sozialen Lebens, die er in der neuen Umgebung erlebt, endlos neu. Goli Taraghi ist eine persische Migrantin und Autorin, die in Frankreich lebt. Ihre Werke werden häufig als Migrantliteratur bezeichnet. Die vorliegende Untersuchung zielt darauf ab, zu belegen, dass Taraghis Figuren in einer Welt vergangener Erinnerungen leben und die meisten ihrer Geschichten die Ereignisse durch eine nostalgische Brille betrachten, wodurch ihre Werke aus dem Kreis der Migrationsliteratur ausgeschlossen werden.