»Ist Tucholskys Verständnis von Pazifismus heute noch aktuell?«
Produktnummer:
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Themengebiete: | Antimilitarismus Europa Exil Frieden Krieg Kurt Tucholsky Patriotismus Pazifismus Ukraine Weimarer Republik |
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Veröffentlichungsdatum: | 06.05.2024 |
EAN: | 9783954200634 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 152 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Herausgeber: | Brüntrup, Bernd Lütgemeier-Davin, Reinhold |
Verlag: | Verlag Ille & Riemer GbR |
Untertitel: | Beiträge einer Tagung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft 2023 |
Produktinformationen "»Ist Tucholskys Verständnis von Pazifismus heute noch aktuell?«"
Die Jahrestagung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft fiel im Herbst 2023 in eine Zeit, die durch neue Kriege in der Welt geprägt ist. Das hat auch uns bewogen, in diesem Jahr wieder über den Dualismus von Krieg und Frieden zu debattieren, ebenso zur Stellung des Pazifismus in dieser heutigen Zeit, wie in den Jahren, in denen sich Tucholsky in anderer Situation, aber mit bleibenden Schlussfolgerungen, mit diesem Thema auseinandersetzte. Heute müssen wir miterleben, dass bewaffnete Konflikte entfacht werden,die zuvor nicht denkbar waren. Der Überfall Russlands auf die Ukraine, der zur Zeit der Tagung schon anderthalb Jahre schlimmste Folgen zeitigte und als „Militäroperation“ kaschiert bis heute andauert, ließ andere Krisenregionen wie in Bergkarabach in den Hintergrund treten. Jetzt erleben wir, dass nicht nur im Kosovo alte Konflikte neu aufflammen, auch in Israel und Palästina, wo die Öffentlichkeit davon ausging, dass der Status quo trotz der rechtsgerichteten Politik Netanyahus beibehalten wird. Hier wird uns vor Augen geführt, dass für die Entschärfung der Auseinandersetzungen nicht genug getan wurde, auch nicht von der internationalen Politik und von uns allen, der Zivilgesellschaft. Politiker haben sich in die Abhängigkeit der Rüstungsindustrie begeben. Unser diesjähriges Motto „Ist Tucholskys Verständnis von Pazifismus heute noch aktuell?“ haben wir gemeinsam mit unserem vor zwei Jahren zum Ehrenvorsitzenden ernannten Dr. Ian King gefunden, dem es wichtig war, immer wieder die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. [...] In der aktuellen Situation legte die Tagungsleitung Wert darauf, ein gewisses Spektrum an Meinungen und Analysen anzubieten, um in Gesprächen einem möglichst objektiven Meinungsbild nahezukommen. Gerade in einer Zeit, in der die im „Mainstream“ veröffentlichten Darstellungen wenig Raum für differenzierte Einschätzungen ließen, schien es uns wichtig, ein Nachdenken anzuregen, auch wenn es zu kontroversen Meinungen führen sollte. Kann es in der Tat so sein, dass Russland sich vom Westen zum Krieg gegen die Ukraine gedrängt fühlte? Hat Russland nicht mit unverbesserlichen Demokratiefeinden im eigenen Land genug zu tun, als zweifellos vorhandene Nazi-Apologeten im Nachbarland zu bekämpfen? Was für Interessen stecken dahinter? Ist die international angestrebte Zweistaatenlösung zwischen Israel und den annektierten Palästinensergebieten wirklich so unwahrscheinlich geworden, dass der brutale Überfall der Hamas zwar nicht zu rechtfertigen, aber doch irgendwie verständlich ist? Kontroversen waren vorprogrammiert. Von unseren Referenten erhielten besonders unsere früheren Vorstandsmitglieder Susanna Böhme-Kuby und Jürgen Rose, deren Erkenntnisse schon im Weltbühnen-Nachfolger Ossietzky nachzulesen waren, einigen Gegenwind. Beide stellten sich der Diskussion, wie auch schon Tucholsky, der bei zwischenstaatlichen Konflikten oft differenzierte Positionen bezog und dazu stand. Was die Tagungsleitung nicht bedacht hatte, war die Komplexität des Themas, das im vorgegebenen zeitlichen Rahmen nur angerissen, aber nicht ausdiskutiert werden konnte. Manch ein Teilnehmer verließ enttäuscht die Diskussion, andere erhielten neue Anregungen. Letztlich konnte konstatiert werden, dass die von Tucholsky vor über 100 Jahren erhoffte Zukunft noch nicht angebrochen ist: „Es wird die Zeit kommen, wo man pathoslos und sachlich einsehen wird, daß es klüger und ökonomischer ist, keine Kriege zu führen.“

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