Heinz Neumärker - Am Rande

„Am Rande“: Interaktionen in der Zirkuswelt Heinz Neumärker (1935-2017) hatte über 50 Jahre lang, von den 1950ern bis in die späten 2000er Jahre, vornehmlich im Rheinland den Zirkus fotografiert. Dies tat er hauptsächlich in seiner Freizeit am Wochenende neben seinem Beruf als leitender Angestellter, wo er durchs Land den Zirkussen hinterherreiste. Das erste Buch "Ohne Vorstellung" folgte dem Konzept, die Abfolge von der Ankunft der ersten Zirkuswagen bis hin zur spielfertigen Manege und dem Eintreffen der Zuschauer unmittelbar vor der Vorstellung zu erzählen, mit Motiven von unterschiedlichen Zirkussen, Städten und aus zwei Jahrzehnten. Im neuen Band gibt es einen solchen Erzählstrang nicht. Eine thematische Gemeinsamkeit zeigt sich diesmal konzeptionell oder kompositorisch anzudeuten, eben ‚Am Rande‘“. Dennoch lassen sich Themenblöcke ausmachen wie Aufbau, Bauten und Fahrzeuge, aber auch die Architektur von Zelt und Kulissen – die wie im ersten Buch die Arbeit unterschiedlicher Kompanien an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Dekaden dokumentieren. Auch im neuen Buch wird eine Besonderheit der Arbeit von Heinz Neumärker ganz deutlich: Er zeigt nicht das Abseitige und Individuelle, sondern die Interaktion der Besucher und Zuschauer mit den Zirkusarbeitern, Artisten und auch Zirkustieren. Mit „Am Rande – Circusfotografien von 1954 bis 1980“ veröffentlicht Carsten Neumärker nun eine Auswahl von weiteren 84 Motiven aus dem rund 200.000 Fotografien umfassenden Nachlass seines Vaters.