Grenzen des Zumutbaren
Produktnummer:
188054d297002b4c028f5593765ec2ed87
Themengebiete: | Französische Revolution Geschichte Schweiz Schweizer Geschichte |
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Veröffentlichungsdatum: | 08.11.2011 |
EAN: | 9783796527296 |
Auflage: | 1 |
Seitenzahl: | 123 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Herausgeber: | Würgler, Andreas |
Verlag: | Schwabe Verlagsgruppe AG Schwabe Verlag |
Untertitel: | Erfahrungen mit der französischen Okkupation und der Helvetischen Republik (1798-1803) |
Produktinformationen "Grenzen des Zumutbaren"
Erfahrungsgeschichte der Revolution und Okkupation Die militärische Besetzung durch fremde Truppen gehört zu den elementaren Grenzerfahrungen der Zivilbevölkerungen in Europa zur Zeit der französischen Revolutionskriege. Dass die Koinzidenz von Revolution und Okkupation als Belastung erfahren wurde, leuchtet unmittelbar ein. Doch wer was als besonders unzumutbar erlebte, ist wenig bekannt. In Fallstudien zu den Reaktionen der schweizerischen Zivilbevölkerung auf die Präsenz französischer Truppen während der Helvetik zeigen die sechs Beiträge dieses Bandes überraschende Konstellationen auf. Sie nehmen verschiedene Akteure in den Blick und spüren deren ambivalenten Erfahrungen und Reaktionsweisen auf geistige und körperliche, ideelle und materielle Grenzen des Zumutbaren nach. Sahen die einen die französischen Soldaten als Befreier und Boten der revolutionären Errungenschaften – Menschenrechte, Gewaltenteilung, Gleichheit –, erblickten andere gerade in der neuen Verfassung das Skandalon. Der Widerstand gegen diese Konstitution verhinderte die konsequente Umsetzung etwa des Gleichheitsprinzips. Die Ohnmachtsgefühle angesichts der grossen materiellen Belastungen durch Kontributionen und Einquartierungen wurden durch Gewaltdelikte der Besatzer gegen Zivilpersonen gesteigert. Wie ungern sich die Menschen an die Zeit der individuellen und kollektiven Erniedrigung erinnerten, zeigt sich auch daran, dass die Zeitgenossen sie gerne verdrängten, uminterpretierten oder im Rahmen gezielter Gedächtnispolitik glorifizierten. Kritisch setzte sich David Hess in seiner Radierung «Einquartierung auf dem Lande» – der Abbildung auf dem Umschlag – mit den Ereignissen um 1798 auseinander. Inhalt Andreas Würgler, Die Grenzen des Zumutbaren. Revolution und Okkupation als Erfahrung und Erinnerung Eric Godel, La constitution scandaleuse. La population de Suisse centrale face à la République Helvétique Daniel Schläppi, Grenzen der Gleichheit. Wie und warum die helvetischen Regenten vor dem Gemeinbesitz von Korporationen kapitulierten Philippe Oggier, Übergriffe. Körperliche Gewalt französischer Besatzungstruppen gegen Berner Zivilpersonen 1798–1803 Danièle Tosato-Rigo, La présence militaire française dans une province «libérée». Discours, pratiques, mémoire André Holenstein, Rekonstruierte Erinnerung und konservatives Geschichtsdenken. Die Helvetische Revolution in der bernischen Erinnerungskultur des 19. und 20. Jahrhunderts Erfahrungsgeschichte der Revolution und Okkupation Die militärische Besetzung durch fremde Truppen gehört zu den elementaren Grenzerfahrungen der Zivilbevölkerungen in Europa zur Zeit der französischen Revolutionskriege. Dass die Koinzidenz von Revolution und Okkupation als Belastung erfahren wurde, leuchtet unmittelbar ein. Doch wer was als besonders unzumutbar erlebte, ist wenig bekannt. In Fallstudien zu den Reaktionen der schweizerischen Zivilbevölkerung auf die Präsenz französischer Truppen während der Helvetik zeigen die sechs Beiträge dieses Bandes überraschende Konstellationen auf. Sie nehmen verschiedene Akteure in den Blick und spüren deren ambivalenten Erfahrungen und Reaktionsweisen auf geistige und körperliche, ideelle und materielle Grenzen des Zumutbaren nach. Sahen die einen die französischen Soldaten als Befreier und Boten der revolutionären Errungenschaften – Menschenrechte, Gewaltenteilung, Gleichheit –, erblickten andere gerade in der neuen Verfassung das Skandalon. Der Widerstand gegen diese Konstitution verhinderte die konsequente Umsetzung etwa des Gleichheitsprinzips. Die Ohnmachtsgefühle angesichts der grossen materiellen Belastungen durch Kontributionen und Einquartierungen wurden durch Gewaltdelikte der Besatzer gegen Zivilpersonen gesteigert. Wie ungern sich die Menschen an die Zeit der individuellen und kollektiven Erniedrigung erinnerten, zeigt sich auch daran, dass die Zeitgenossen sie gerne verdrängten, uminterpretierten oder im Rahmen gezielter Gedächtnispolitik glorifizierten. Kritisch setzte sich David Hess in seiner Radierung «Einquartierung auf dem Lande» – der Abbildung auf dem Umschlag – mit den Ereignissen um 1798 auseinander. Inhalt Andreas Würgler, Die Grenzen des Zumutbaren. Revolution und Okkupation als Erfahrung und Erinnerung Eric Godel, La constitution scandaleuse. La population de Suisse centrale face à la République Helvétique Daniel Schläppi, Grenzen der Gleichheit. Wie und warum die helvetischen Regenten vor dem Gemeinbesitz von Korporationen kapitulierten Philippe Oggier, Übergriffe. Körperliche Gewalt französischer Besatzungstruppen gegen Berner Zivilpersonen 1798–1803 Danièle Tosato-Rigo, La présence militaire française dans une province «libérée». Discours, pratiques, mémoire André Holenstein, Rekonstruierte Erinnerung und konservatives Geschichtsdenken. Die Helvetische Revolution in der bernischen Erinnerungskultur des 19. und 20. Jahrhunderts

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