Entwicklung einer Methodik zur software-technischen Abbildung und Verwendung des Technischen Regelwerks – am Beispiel der Lagerung von Gefahrstoffen

Der Betrieb technischer Anlagen ist grundsätzlich mit Gefährdungen für die Mitarbeiter und die Umwelt verbunden. Um das von den Anlagen ausgehende Risiko möglichst gering zu halten sowie beim Betrieb technischer Anlagen ein Mindestmaß an Schutzmaßnahmen zu gewährleisten, existiert ein umfangreiches gesetzliches Regelwerk. Auf Grund der Vielzahl der Vorschriften, ihrer unübersichtlichen Struktur sowie der juristischen Sprache ist die Ermittlung der einschlägigen Vorschriften häufig sehr anspruchsvoll und stellt für viele Anlagenbetreiber eine große Herausforderung dar. Entsprechende Fachkräfte sind allerdings rar und vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen häufig nicht verfügbar. An dieser Stelle bietet sich der Einsatz von Softwarelösungen an, die die Ermittlung der zu beachtenden Vorschriften und die Überwachung der Einhaltung der Regelkonformität im Zuge der fortschreitenden Rechtsentwicklung unterstützen. Gegenstand der Arbeit war die Entwicklung einer Methodik, um den Softwareeinsatz für diese Art von Problem zu ermöglichen. Die Entwicklung wurde am Beispiel der Lagerung von Gefahrstoffen vorgenommen, da hier ein umfangreiches Regelwerk aus logistischen und gesetzlichen Anforderungen besteht. Die mitunter hohe Dynamik in einem Gefahrstofflager erfordert eine ebenso dynamische Überprüfung der vorhandenen Lagersituation mit den geltenden Rahmenbedingungen. Während dies für die Logistik softwaretechnisch weitgehend gelöst ist, existiert für die gesetzlichen Anforderungen keine entsprechende Lösung. Eine Möglichkeit, diese Lücke zu schließen, bietet das im Rahmen der Arbeit entwickelte Assistenzsystem.