Dramenreihe / "Faust" mit Beil und Wünschelrute
Schneider, Michael
Produktnummer:
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Autor: | Schneider, Michael |
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Themengebiete: | "Faust"-Motive Drittes Reich Ersatz-Henker Hamburg Kleinbürger Täter-Psychologie Zuchthaus Fuhlsbüttel |
Veröffentlichungsdatum: | 21.03.2025 |
EAN: | 9783819060731 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 168 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | epubli |
Untertitel: | Eine deutsche Tragödie |
Produktinformationen "Dramenreihe / "Faust" mit Beil und Wünschelrute"
Hamburg 1938. Die Welle des Faschismus und seines Erfolges gipfelt. In Hamburgs Zuchthaus sitzen vier verurteilte Antifaschisten. Ihre Hinrichtung hat sich verzögert, weil der viel beschäftigte Henker krank geworden ist. Und da ist ein Schlachtermeister, alter Etappensoldat des vorigen Krieges, der Gefreite Albert Teetjen. Es geht ihm schlecht, ihn drücken Schulden, die Warenhäuser auf der einen Seite, der sinkende Verdienst der Masse auf der anderen haben sein Geschäft fast ruiniert. Seine Frau Stine rät ihm, an seinen alten Unteroffizier Footh zu schreiben, der nach der Arisierung der jüdischen "Thetis"-Schiffe ein erfolgreicher Reeder und Senator in der Hamburger Bürgerschaft geworden ist. Der verschafft ihm den Job, das Urteil an den Vieren für 2000 Mark zu vollstrecken - und Teetjen tut es. Als seine Stine von seiner Tat erfährt, ist sie entsetzt. Doch kann sie sich, weil sie ihren Mann liebt, nicht einfach von ihm distanzieren; stellvertretend für ihn leidet sie an seiner Schuld - bis zum bitteren Ende. Schneider stellt den Metzgermeister, der zum Ersatzhenker an vier unschuldigen Opfern des Hakenkreuzes wird, jedoch nicht als Monster dar, vielmehr als durchschnittlichen Deutschen, Kleinbürger der Kriegs- und Nachkriegsgeneration, nicht böser noch besser. In seinen dumpfen Assoziationsketten und inneren Monologen werden die psychischen Zwänge und Bewusstseinsparadoxien eines deutschen Mitläufers exemplarisch vorgeführt, der der scheinsozialistischen Drapierung der NSDAP aufsitzt und sich in immer neue Sackgassen verrennt. Was ihn gleichwohl -beinahe- sympathisch macht, ist seine durchgehende Naivität, sind nicht zuletzt seine hilflos-kindlichen Versuche, den bösen Bann zu brechen, der von dem Blutbeil auszugehen und ihm die Kundschaft zu verscheuchen scheint. Sind auch die okkulten Praktiken mit der Wünschelrute, durch die er mit dem Kern der Erde in Fühlung treten und zum "ersten Rutengänger Nation" aufsteigen will.

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