Die Grüne Mauer – Schutzwälder gegen Sandstürme in Chinas Norden

Die Grüne Mauer in China ist das weltweit größte, jemals in Angriff genommene Aufforstungsprojekt. Es dient dem Schutz der Bevölkerung gegen das Vordringen der im Norden, Nordosten und Nordwesten des Landes sowie in angrenzenden asiatischen Bereichen vorgelagerten Wüsten durch Sand- und Staubstürme. Der Name des Projektes leitet sich von der parallel verlaufenden Großen Mauer ab. Anhand von Beispielen werden die über lange Zeit im Frühjahr jeden Jahres aufgetretenen Stürme und ihre verheerenden Folgen dargestellt. Ohne die seit 1978 mühselig auf großer Fläche durchgeführten Aufforstungen und ohne die nicht minder aufwendig begründeten Windschutzanlagen wäre eine gedeihliche Existenz für die Menschen wie auch für zahlreiche Tiere heute kaum mehr vorstellbar. In dem Buch wird die Entwicklung anhand von mehrfach selbst erlebtem Geschehen vorwiegend in Chinas zentralem Norden beschrieben. Durch den Aufbau der Projektstation Jinshatan und die dortigen jahrelangen Aktivitäten ließen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen, die vorteilhaft in überregionale Aufforstungsprogramme übernommen werden konnten. Inzwischen hat sich die Situation vor Ort in erheblichem Maße positiv verändert. Für eine dauerhaft wirkungsvolle Verbesserung der Lebensverhältnisse bedarf es indessen weiterer Anstrengungen zur Abwehr möglicher Sturmschäden. Zum einen ist für die Häuser eine sturmfestere Bauweise als bisher unerlässlich, einschließlich stabiler Dachkonstruktionen und massiv umrahmter Fenster. Zum anderen erweist sich ein wirkungsvoll gestaffelter Windschutz nicht nur vereinzelt, sondern weit verbreitet in den Siedlungsgebieten als zwingend erforderlich. Für die Bewohner der Region sind die Vorteile der Grünen Mauer längst offenkundig. Erst durch ihren Bau gelang es, Leid und Missstände früherer Zeiten zu vermeiden und ein unbeschwertes Alltagsleben zu ermöglichen.