Die Gewalt des Moralisten
Gotterbarm, Mario
Produktnummer:
18464c6d39f5a44154811e3e29dbbd0a63
Autor: | Gotterbarm, Mario |
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Themengebiete: | Autofiktion Ethical criticism (Wayne Booth Ethik Gegenwartsliteratur Holocaustliteratur Impliziter Autor Intertextualität James Phelan) Kollektives Gedächtnis Martha Nussbaum |
Veröffentlichungsdatum: | 08.07.2016 |
EAN: | 9783770560684 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 684 |
Produktart: | Gebunden |
Verlag: | Brill | Fink |
Untertitel: | Zum Verhältnis von Ethik und Ästhetik bei W. G. Sebald |
Produktinformationen "Die Gewalt des Moralisten"
W. G. Sebalds Ruhm beruht auf der Annahme, er setze eine sensible und hochreflexive Erinnerungskunst ins Werk, die der Opfer der Geschichte respektvoll gedenkt. Diese Annahme muss revidiert werden. Sie hält einer eingehenden Untersuchung seines Schreibethos nicht stand. Genaue Analysen von Sebalds Schriften zeigen, dass seine Interpretationen von einem rigorosen Moralismus beeinflusst sind. Sein ›abschließendes Vokabular‹, das ihm zur Lektüre und Deutung fremder Texte dient, ist über 30 Jahre konstant. Es offenbart ein verhärtetes und problematisches Weltbild, das sich gegenüber den interpretierten Autoren als hermeneutische Gewalt manifestiert. Insofern Sebald dieses Vokabular auch literarisch gebraucht, überträgt sich die Problematik seiner Literaturkritik auf seine Literatur und unterminiert seine Poetik der Restitution. Die Bedingung einer narrativen Ethik, die den Anderen in seiner je eigenen Identität respektiert, wäre ein Ethos, das zu einer dialogischen Beziehung zum und zu einer unvoreingenommenen Wahrnehmung des Anderen fähig ist. Der Autor Sebald lässt dieses vermissen, seine Form literarischer Historiographie – ›böse‹ Täter, ›gute‹ Opfer – bleibt unterkomplex.

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