Die Erfindung von Emozipnal

Viele hören heutzutage von KI und ChatGPT, manche benutzen sie, andere nicht. Die Meinungen sind gemischt – Bewunderung und Unbehagen liegen nah beieinander. Besonders die Kreativbranche, die sich früher weniger bedroht fühlte, sieht sich jetzt mit Problemen konfrontiert, die ihre Rechte und vielleicht sogar ihre Existenz betreffen. Warum das gerechtfertigt ist und warum nicht, kann man in einem kleinen Buch nachlesen, das fast ausschließlich von KI erstellte Inhalte enthält – verschiedene Texte und Bilder. Das Buch dreht sich immer um ein erfundenes Medikament namens "Emozipnal". Die Art und Weise, wie die KI eine ganze Welt um ein erfundenes Produkt herum erschafft, ist überraschend. Sie formuliert Texte von Drehbüchern bis hin zu Beipackzetteln und von Gesetzestexten bis Lebensläufen mit einer Ernsthaftigkeit, als ob dieses Produkt real wäre. (Dieser Text wurde gebügelt von ChatGPT) Eigentlich war es nur ein Tippfehler: „emotional“ sollte da stehen. Aber was macht die künstliche Intelligenz daraus? Kurzgeschichten, Theater- und Filmszenen, ein Gesetzestext, ein Interview und sogar eine Diskussionsrunde zu einem hypothetischen Arzneimittel, alles erfunden von ChatGPT. Noch vor wenigen Monaten wussten die, die keine Expert:innen waren, nichts von Neuronalen Netzen, Deep Language Models, Prompts oder eben ChatGPT. Dieses kleine Heft lässt vielleicht erahnen, wo die Reise hingeht.